Zwei Hauptstränge prägen mein Werk: Das Aktzeichnen und Porträtieren nach Modell und die Öl- und – seltener – Acrylmalerei, die mit der Zeit das Aktzeichnen ergänzte und immer wichtiger wurde. Beiden gemeinsam ist der intuitive Ansatz und das vorwiegende Arbeiten mit den blossen Händen, das durch das Fehlen eines störenden Mediums zwischen Bild und mir eine einzigartige Unmittelbarkeit gewährt. Steht beim Akt- und Porträtzeichnen der Mensch im Mittelpunkt mit seiner ganzen Geschichte, deren verborgene Anteile sich in die Linien und Formen des Körpers eingegraben haben, so sind es bei der Öl- und Acrylmalerei Themen, welche sich spontan einstellen und so lange bearbeitet werden bis sie sich erschöpft haben. Das was sich aus den Gefühlen heraus auf die Leinwand ergiesst, wird von Zeit zu Zeit ordnenden Kräften unterworfen, um dem strukturlosen Struktur zu geben, die ich je nachdem wieder verwerfe, um mich von meinem Inneren zu unbekannten Ufern leiten zu lassen. Erst wenn das Werk fertig ist, gibt es mir seine Geheimnisse preis. So geht es mir nicht um das „machen“ eines Bildes, sondern darum mich von meinem Innersten leiten zu lassen und dabei letztendlich das Verborgene zu begreifen, das in meinem Leben wirksam ist und den Segen und das heilsame der schöpferischen Kräfte zu erfahren.